Als Sophie das erste Mal in meine Praxis kam, war ihre Trauer greifbar. Fünf Monate zuvor hatte sie ihr erstes Kind im dritten Monat verloren. „Ich weiß nicht, ob mir Kinesiologie helfen kann“, sagte sie leise. Doch sie wusste, dass sie Unterstützung brauchte, um aus dem Kreislauf von Enttäuschung und Selbstvorwürfen herauszufinden.
Sophie beschrieb mit trauriger Stimme und tränengefüllten Augen, wie es sie jeden Monat in ein tiefes Loch zieht. Ihr Alltag war geprägt von einem ständigen Wechsel aus Hoffnung und Leere. Um den Eisprung herum fühlte sie Zuversicht, doch jedes Mal, wenn die Periode einsetzte, stürzte sie in ein tiefes Loch. Pläne zu schmieden oder in die Zukunft zu schauen, fiel ihr schwer bis hin war ihr fast unmöglich. Alles drehte sich nur um den einen Wunsch, schwanger zu werden. Doch die Freue im Alltag, die Freude auf ein Kind, die Lebensfreude mit denen Sie ihre anderen Projekte sonst füllte, dies fehlte.
Ihr Alltag war geprägt von einem Gedankenkreislauf, der sich nur um eine Frage drehte: „Warum klappt es nicht?“ Sie fühlte sich leer, ausgelaugt und zunehmend entfremdet von sich selbst und ihrem Leben.
Bei unserem ersten Treffen gab ich ihr Raum – Raum, all ihre Ängste, Zweifel und Hoffnungen auszusprechen. Es ging nicht darum, die Trauer zu verdrängen, sondern sie anzunehmen und gleichzeitig nach vorne zu schauen – über den Kinderwunsch hinaus, in ein Leben voller Lebensfreude und innerer Stärke. Die Tragweite ihres Schmerzes wurde klar: Sie fühlte sich gefangen in einem ständigen Wechsel zwischen Hoffnung und Enttäuschung, ohne Klarheit über ihren Weg.